Geschichte

Das Herz-Jesu-Feuer ist ein Brauch der im Raum Bozen im Jahr 1796 entstand . Er wird heute noch in allen Teilen Tirols (Nord-, Ost-, Süd- und Westtirol/Tirolo trentino) gepflegt und mit der Herz-Jesu-Verehrung zusammengehängt. Der Brauch, im Juni Feuer zu entzünden, geht auf die früheren Sonnwendfeuer bzw. Johannisfeuer zurück, die dann in Erinnerung an das Herz-Jesu-Gelöbnis von 1796 umgedeutet wurden.

Historischer Hintergrund

Im Frühjahr 1796 traf der Krieg das Land Tirol vollkommen überraschend. Das Land blieb während der Jahre, als der Kaiser gegen die Franzosen in Belgien und Norditalien kämpfte, vollkommen unberührt. Die Tiroler verfügten nämlich über das Privileg, weder an Kriegen außerhalb des Landes teilnehmen zu müssen, noch diese Kriege finanziell zu unterstützen. Sie mustten allerdings die Verteidigung ihres Landes selbst übernehmen. Diese Tatsache war der Regierung in Wien allerdings immer ein Dorn im Auge, weshalb Kaiser Joseph II. sowohl die jährlichen Übungen der Bevölkerung als auch die Volksbewaffnung vernachlässigte.

Das Land Tirol wurde im April 1796 in Kriegsbereitschaft versetzt. Alle waffentauglichen Männer wurden militärisch geschult . Schon nach drei Wochen wurde ein 7.000 Mann starkes Heer in die südlichen Grenzen geschickt. Vom 30. Mai bis 1. Juli desselben Jahres trat der kleinere Ausschuss der Tiroler Landstände in Bozen zusammen, um über die Situation zu beraten. Es war die Idee des Pfarrers Anton Pfaufler von Wildermieming,  die der Stamser Abt Sebastian Stöckl aufgriff und dem Tiroler Landtag vorschlug, das Land dem "Heiligsten Herzen Jesu" anzuvertrauen und so göttlichen Beistand zu erhalten. Dieser Vorschlag wurde von den Ausschussmitgliedern einstimmig angenommen. Man achtete besonders darauf, dass dieser feierliche Schwur das ganze Land betraf, um damit ein einigendes Band zu schaffen. Dies hatte zur Folge, dass der Landsturm einen bis dahin noch nie erlebten Zulauf an Freiwilligen erlebte. Als daraufhin Hofers Truppen in der Schlacht gegen die Franzosen und Bayern überraschend siegten, wurde der Herz-Jesu-Sonntag zum hohen Feiertag.

Bezug Herz-Jesu Feuer

Damals gab es nicht viele Möglichkeiten mit entfernten Landsleuten zu kommunizieren. Aus diesem Grund wurden an bestimmten Gipfeln Signalfeuer entzündet, um damit den Landsturm einzuberufen. Diese Bergfeuer hatten aber auch etwas Überirdisches an sich, sodass sie anlässlich der feierlichen Begehung des Herz-Jesu-Festtages entzündet wurden. Somit traten die Herz-Jesu-Feuer, gegenüber den, bis zu diesem Zeitpunkt üblichen, Sonnwendfeuern, immer mehr in den Vordergrund.

Heute

Diese Tradition wird heute noch gepflegt und der Landesbund mit dem Herzen Jesu jedes Jahr erneuert. Entfacht werden sie entweder am Samstag oder Sonntag nach dem Herz-Jesu-Fest, da dieses Fest in Tirol am Sonntag nach dem eigentlichen Festtag gefeiert wird. Aus dem religiösen Gedanken von 1848 (Erneuerung des Gelöbnisses) ist heute ein Brauchtum geworden, das auch touristisch vermarktet wird.

Seit 2010 zählen die Bergfeuer der Tiroler Zugspitz Arena zum immateriellen UNESCO Kulturerbe.

Quelle: Wikipedia